< Previous„Was ist Reisen? Ein Ortswechsel? Keineswegs! Beim Reisen wechselt man seine Meinungen und Vorurtei- le.“ Dieses Zitat vom französischen Literaturnobelpreisträger Anatole France zeigt, dass Reisen auch in diesen Zeiten möglich ist – wenn auch anders, als hinlänglich ausge- übt. Der Französischkurs der achten Jahrgangsstu- fe hat eine Brieffreundschaft mit der Antonio Vivaldi Schule im norditalienischen Padua ge- startet. „Französische Brieffreundschaft mit Italienern?“, mag sich der ein oder andere nun fragen. Doch wer schon mal mit vielen Europäern gemeinsam unterwegs war, weiß: Man spricht Englisch und alle verstehen sich prächtig. Nur den Briten kann keiner verste- hen, weil er einfach zu gut Englisch spricht. Die italienische Klasse ist ebenso wie der KGL-Kurs in ihrem dritten Lernjahr und so- mit sind beide auf einem ähnlichen Niveau, verstehen ihre Texte gegenseitig und können über den ein oder anderen Fehler locker hin- wegsehen. Ausgetauscht werden nun Briefe und Weih- nachtskarten, aber – wie könnte es in diesen Zeiten anders sein – es gibt auch digitalen Austausch. In ein gemeinsames Padlet wer- den Texte und Bilder von deutschen und itali- enischen Weihnachtstraditionen hochgeladen und Filme empfohlen, die man unbedingt ge- sehen haben sollte. Auch kann man sich über das Padlet schnell für die erhaltenen Briefe bedanken. In der Phase der Schulschließung gibt das interaktive Padlet die Möglichkeit, die Freundschaft auch ohne den gesammelten Versand von Briefen lebendig zu halten. Und so können die Schüler*innen nicht nur ihr Französisch konkret anwenden, sie kön- nen auch Vorurteile abbauen und Meinungen ändern – Reisen also im besten Sinne! Christoph Dymek Französische Brieffreundschaft mit Italien ? t angsstu Antonio Physiotherapie Achilles - Inh. Bastian Regh, M.Sc. - Privat und alle Kassen! Rahmer Straße 8 40489 Düsseldorf - Angermund Telefon: 0203 - 74 29 29 Fax: 0203 - 94 12 52 80 E-Mail: info@physiotherapie-achilles.com www.physiotherapie-achilles.com Wir machen auch Hausbesuche! 18 19 Sich an die menschenleeren Flure der Co- ronazeit zu gewöhnen, ist doch schwierig. Sie bieten aber auch Vorteile. Schon in der letzten Ausgabe konnten wir berichten, dass einige Türen und Wände der Schule von Oberstufenschüler*innen verschönert wer- den. Dieses Herzensprojekt konnte in den ers- ten Tagen der neuerlichen Schulschlie- ßung dann ohne Rücksicht auf passierende Schüler*innen, Klassenarbeiten und Lehrper- sonen beendet werden. Die Türen waren zu- vor wie die Wände einheitlich grau gestaltet und kein Hingucker, allein an der Raumnum- mer konnte man erkennen, wo man war. In Absprache mit den dort hauptsächlich unter- richtenden Lehrer*innen wurden nun Flure und Türen individualisiert. Die Tür zum Raum von Lateinlehrerin Kerstin Schubert eröffnet den Blick auf das Kolosseum in Rom aus der Sicht eines römischen Legionärs. Die Tür von Geschichtslehrer Christoph Dymek zeigt ein Stück demokratische Verfassungsgeschichte unseres Landes. Die Türen helfen auch bei der Orientierung im Gebäude. Neue Schüler*innen müssen nun also nicht mehr am Aufbau der Schule verzweifeln, sondern wissen: Beim Kolosse- um muss ich rechts abbiegen. Das Projekt konnte nun coronakonform ab- geschlossen werden und ist damit eines der positiveren Ereignisse des coronageplagten Abiturjahrgangs, hofft zumindest der zustän- dige Kunstlehrer, Benedikt Sunderhaus. Christoph Dymek Neugestaltung von Schülerhand vorOrt Zeitschrift für LintorfWer braucht Profis, wenn man solche Schüler*innen hat? Eine Gruppe von fünf Schülerinnen und Schülern steckt mit der Unterstützung von drei Lehrerinnen hinter dem neuen Imagefilm der Schule. „Premiere“ hatte der Film beim „Tag der geschlossenen Tür“ auf der Homepage. So konnten die neu- en Viertklässler und ihre Eltern auch ohne leibhaftigen Besuch erfahren, dass das KGL eine Schule ist, an der man sich wohlfühlt und die jeder Schülerin und jedem Schüler ein spannendes Umfeld bietet. Viele Stunden Arbeit vor der Kamera, hinter der Kamera, in Videokonferenzen und am Schneidetisch stecken in diesem Film. Für die- se Mühen und das großartige Ergebnis wollte sich die Schule bedanken. Also gab es ein klei- nes Geschenk und eine gerahmte Urkunde – zum analogen Aufhängen. Der nächste Auftrag für das Team steht schon in den Büchern: Auch die Übernach- mittagsbetreuung wünscht sich ein pro- fessionelles Imagevideo – von unserem Schüler*innenteam. Neben dem großen Schulfilm werben auch die AGs der Schule nun mit kurzen Einbli- cken. Alle Videos findet man auf der Home- page der Schule www.kgl-ratingen.de Christoph Dymek Schüler für Schulfilm ausgezeichnet D&P Assekuranzmakler GmbH Hilfe im Versicherungsdschungel Private und Gewerbliche Versicherung – Krankenversicherung – Tierversicherung Absicherung der Hinterbliebenen – Finanzierungen – Altersvorsorge Carsten Droste - Reinhard Cechura Regina Kunst - Dirk Schnösenberg - Ilona Theisen-Löhr Tiefenbroicher Str. 49 in Lintorf Telefon 02102 / 893141 – Telefax 893142 post@droste-partner.de – www.droste-partner.de 20 21 Das Team von VIVUS Immobilien bietet individuelle Lösungen für alle Generationen mit dem Rund-um-Sorglos Paket von A ufnahme bis Z ufriedenheit. 3URȴWLHUHQ6LHYRQXQVHUHP6HUYLFH Full-Time-Kundenkonzept bei Vermietung und Verkauf Vermietungspakete – SMART, BASIC, COMFORT und BEST Home Staging für die optimale Präsentation Ihrer Immobilie Individuell und persönlich für Sie optimiert … und vieles mehr! Die Immobilien- maklerinnen Ihres Vertrauens! 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Alle Kinder hatten in diesem Jahr zum Thema: „Regenbogen“ ihre Laternen gestaltet. Ein Symbol für Hoffnung und Gemeinschaft. Am Martinstag selbst beschäftigten sich die Kinder im Rahmen eines Projekts kreativ mit dem heiligen Martin und auch das gemeinsame Weckmannfrühstück fand in den Klassen statt. An diesem Tag wurde auch eine Idee aus dem Bistum Limburg, welches vom Erzbistum Köln unterstützt wird, umgesetzt: „Ein gemeinsa- mes Licht“. Jedes Kind gestaltete eine Lichttü- te künstlerisch. Diese konnte verschenkt oder ins Fenster gestellt werden. Jeden Abend er- strahlte so das ganze Bistum. Schulleiterin Britta Brockmann war von die- sem besonderen St. Martin angetan. „Wir alle vermissen die gemeinsamen Traditionen rund um das Martinsfest schon sehr. Deshalb bin ich froh, dass wir Alternativen gefunden haben, die das Gemeinsame in der Schulgemeinschaft trotzdem erlebbar machten“, so Brockmann. Auch der Schulpflegschaftsvorsitzende Micha- el Wiesenhöfer hatte lobende Worte für die- ses „Ausrufezeichen in einer schwierigen Zeit: St. Martin ist ein bedeutender Heiliger, dessen Werte heute aktueller denn je sind. Daher be- grüßten wir als Elternschaft diese Aktion sehr“. Michael Wiesenhöfer Kreatives Projekt Ein ganz besonderes Martinsfest in der HSS 22 Die an Corona angepasste Adventszeit mach- te viele kreative Neuerungen notwendig, die jedoch sicherlich nicht einmalig bleiben wer- den: So haben wir jedes Adventswochenen- de mit der Aktion „Symbole im Advent“ eingeläutet. Statt des gemeinsamen Advents- singens am Montagmorgen im Eingangsbereich hatte sich jeder Jahrgang ein adventliches Sym- bol ausgesucht und es den anderen Klassen vorgestellt. Es wurde gemeinsam erklärt und ein passendes Gedicht oder Sprechgesang vorgetragen. Immer freitags vor dem Advents- wochenende konnten es alle über unsere Smart-TVs in den Klassenräumen gemeinsam erleben. Ein Beispiel findet sich auch auf unse- rer Homepage. Die Fenster vom Lehrerzim- mer gestalteten die Kinder entsprechend ihres Symbols. In diesem Jahr diente unser Schulhaus außer- dem als ein besonders großer Adventskalen- der. Der „Fensteradventskalender“ wuchs ab dem 1. Dezember und ließ unser Schulhaus von Tag zu Tag schöner werden. Das Team der OGATA bastelte mit den Kindern fleißig dafür. Ein großes Kompliment an die kleinen und gro- ßen Adventswichtel, die diese besondere Zeit mitgestaltet haben. So manche Familie machte bei einem Abend- spaziergang einen Abstecher an der erleuchte- ten Schule vorbei. Durch die winterlich gewählten Motive freuen wir uns auch jetzt noch über die wunderschö- ne Dekoration. Britta Brockmann Eine besondere Adventszeit an der HSS „Symbole im Advent“ 23 vorOrt Zeitschrift für LintorfPrivatpraxis mit ausführlicher ärztlicher Untersuchung und Beratung Keine Wartezeiten Termine auch am Wochenende und am Feierabend „Trockene Augen“-Sprechstunde Kindersprechstunde Ambulante Operationen Heiligenhauser Str. 1 40883 Ratingen-Hösel Tel. (02102) 1460860 www.augen-hoesel.de nde Zu Ihrer Sicherheit: Nur Sie im Wartezimmer. i t e 24 25 Kulturkreis Hösel derter und engagierter Ratinger Bürger auch zu diesem Thema befragt. Die Gespräche führte der ehemalige Erste Bei- geordnete Edzard Traumann, der im Vorstand des Kul- turkreis Hösel die Kommunikation mit ver- antwortet. ket Mit den Heimatfreunden Lintorf und dem Kulturkreis Hösel besitzen die beiden be- nachbarten Ortsteile je eine überaus ange- sehene Organisation, deren Verdienste um heimatliche und kulturelle Belange nicht hoch genug eingeschätzt werden können. Aus vorOrt-Sicht läuft die Zusammenarbeit seit vielen Jahren optimal, sowohl bei vor- Ort Hösel und Eggerscheidt als auch bei der Schwesterzeitschrift vorOrt Lintorf. Eigent- lich naheliegend, bei beiden Vereinen vorsich- tig anzufragen, ob sie sich eine Kooperation in der einen oder anderen Weise vorstel- len können. Darüber hinaus wurde mit Dirk Wittmer ein in kulturellen Dingen bewan- Kulturkreis/Heimatfreunde Kooperation vorOrt Zeitschrift für Lintorfner Veranstaltung des Kulturkreises Hösel? Wittmer: Leider nein, aber das Programm habe ich interessiert gelesen und finde es großartig. Traumann: Sind 6 km Entfernung von Lintorf nach Hösel eine zu große Entfernung, um Kulturveranstaltungen des Kulturkreises Hö- sel zu besuchen? Wittmer: Ich bin mir sicher, dass diese 6 km keinen Kulturinteressierten daran hin- dern, nach Hösel zu kommen. Traumann: Worin sehen Sie die Bedeutung von Kultur im Allgemeinen? Wittmer: Kultur ist Muse, Bildung und Be- gegnung mit anderen Menschen in kongenia- ler Verbindung. Kultur ist Ablenkung, Entspan- nung, Konzentration und Auseinandersetzung mit anderen Inhalten als sonst im täglichen Leben, eine einmalige immer wieder neue Er- fahrung. Traumann: Hat Stadtteilkultur heutzutage noch ihre Berechtigung? Wittmer: Zur Identitätsfindung und Bildung halte ich sie für unerlässlich, außerdem sorgt sie für ein vielfältiges Angebot in unserer Stadt. Traumann: Wie kann ein Ortsteil in Zeiten der Pandemie noch Kulturangebote machen? Wenn ja, wie könnten die aussehen? Wittmer: Indem wir alle Möglichkeiten des Traumann: Die Firma Johann + Wittmer hat ihr Geschäft in Ratingen-West. Sie selbst woh- nen mit Ihrer Familie in Lintorf. Warum? Wittmer: Wir wohnen schon lange und ger- ne in Lintorf. Hier hatten wir auch von Anfang an unsere Geschäfte. Nach Ratingen-West sind wir ge- zogen, da solche Gewerbeflächen in Lintorf bei der Unternehmensvergrößerung nicht zur Verfügung standen. Mein ehemaliger Geschäftspartner und Fir- mengründer Wilfried Johann wohnt aber mit seiner Familie bis heute gerne in Hösel. Traumann: Fühlen Sie sich als Ratinger oder Lintorfer? Wittmer: Einfach beides. Traumann: Was fällt Ihnen zuerst ein, wenn Sie an Hösel denken? Wittmer: Das Reh und natürlich der Kultur- kreis Hösel. Traumann: Waren Sie schon einmal bei ei- Kulturkreis Hösel Foto: © E. Traumann EIN INTERVIEW MIT DIRK WITTMER 26 27 Internets nutzen. Das können Streaming Dienste sein, aber auch gemeinsame Begeg- nung durch neue Konferenztechniken wie Sky- pe, Microsoft Teams oder Zoom. Sie sind ein- fach zu bedienen, bedürfen nur einer kurzen Eingewöhnung und geben die Möglichkeit der Interaktion. Traumann: Wie könnten Sie sich eine Ver- bindung von Lintorf und Hösel im kulturellen Bereich vorstellen? Wittmer: Zum einen empfehle ich eine Mit- gliedschaft in der Werbegemeinschaft Lintorf einzugehen, weil sie viele Aktivitäten, nicht nur für den Einzelhandel unternimmt. Die Werbegemeinschaft hat viele Mitglieder, nicht nur aus Einzelhandelskreisen, sondern ist breit aufgestellt in der Bürgerschaft. Darüber hi- naus würde ich eben auch die Werbung für den Kulturkreis unter Einbeziehung von Lintorf empfehlen. Traumann: Herr Wittmer, Sie sind im Ra- tinger Stadtmarketing sehr aktiv. Wie können sich Lintorf und Hösel in das Ratinger Stadt- marketing einbringen? Wittmer: Wir haben den Verein Aktiv für Ratingen e.V. als breite Basis von Vereinen, Fir- men und Institutionen, in denen wir uns ge- meinsam Gedanken machen, wie wir Ratingen für uns gestalten wollen. Über die gemeinsame Gesellschaft Ratingen Marketing GmbH brin- gen wir unsere Ideen ein und sorgen für die Umsetzung. Damit kommen wir zu gemein- sam gewollten Projekten im Interesse unserer Stadt. Traumann: Ihr Engagement für die Zelt Zeit in Ratingen-West ist bekannt. Dort treten auch die Westhäkchen auf. Wie können auch Jugendliche für die Kultur langfristig gewonnen werden? Wittmer: Hier spielen vor allem die Schu- len und engagierte Lehrer eine entscheidende Rolle, aber auch die Jugendarbeit der Stadt, inklusive Jugendrat , den wir hier in Ratingen haben. Traumann: Ist ein Kulturverein oder Hei- matverein für Jugendliche überhaupt noch at- traktiv? Wittmer: Ich kann mir gut vorstellen, dass man durch einen Brückenschlag von der Ver- gangenheit in die Jetztzeit ein Interesse we- cken kann. Natürlich müssen wir dann mit den jungen Menschen darüber sprechen, wie wir unsere Zukunft mit Kultur gestalten wollen. Traumann: Was ist Ihr persönlicher Wunsch für die Zukunft des Kulturkreises Hösel und die Zusammenarbeit mit Lintorf? Wittmer: Zunächst dass es klappt, eine Ver- bindung zu schaffen, die auf Interesse bei den Bürgern beider Stadtteile fällt. Im Idealfall sollte eine Ergänzung des Angebotes stattfin- den, bei dem beide Stadtteile ihre Identität erhalten und bei dem sich Ratingen mit einem interessanten Kulturprogramm einen Namen machen kann. Dirk Wittmer ist seit 1977 selbstständig in Ratingen und Geschäftsführer der Firma Euronics XXL Johann+Wittmer GmbH in Ratingen West. Das Interview führte Edzard Traumann, Mitglied des Vorstands des Kulturkreises Hösel Kulturkreis Hösel vorOrt Zeitschrift für LintorfNext >