< Previous28 NEU: Ausstellungsraum in Lintorf im „Kunstbüdchen“ Irgendwann im Jahr 1954 beginnt die Ge- schichte des Büdchens auf der Speestrasse in Lintorf, noch heute bei alteingesessenen Lintorfern als das „Büdchen vom Raasch“ be- kannt. Seit Herbst 2019 steht das Büdchen leer. Jetzt wird die Geschichte als Kunst- Büdchen weitergeschrieben. Das Kunstbüdchen versteht sich als Vitrine und Ausstellungsraum für zeitgenössische Kunst mitten im Zen- trum von Lintorf. Es soll damit einen Beitrag leisten, die Innenstadt zu be- leben und mit einem bisher dort nicht vor- handenen Angebot zu bereichern. Fotografie, 1954, Quelle: Heimat- verein Lintorf Fotografie, Januar 2021 Fotografie, um 2005, Quelle: Ehel. Fuchs29 vorOrt Zeitschrift für Lintorf In wechselnden Ausstellungen können ausge- wählte Künstler*Innen den Raum gestalten und ihre Arbeiten dort präsentieren. An- gestrebt wird ein abwechslungsreiches Pro- gramm aus den unterschiedlichsten Kunstgat- tungen, darunter Lichtinstallation, Videokunst und Performance. Das KunstBüdchen möchte aber nicht nur Ausstellungsraum sein, sondern bezahlbare Kunst in das Zuhause der Betrachter bringen. Editionen in limitierter Auflage der ausstel- lenden Künstler*Innen sind über den Internet Shop erhältlich. Kleinere Arbeiten werden im Automat vor Ort angeboten. Der Automat befindet sich auf der linken Sei- te des Büdchens. Dort gibt es außerdem Pro- dukte mit direktem oder indirektem Bezug zur Kunst, wie Kunstpostkarten, kleine Kunst- werke, Kunsthefte oder Kreatives. Klassische BüdchenProdukte, darunter Lebensmittel und Getränke, sowie Honig, Marmeladen und Fruchtsäfte, aber auch Chips, Cola und allerlei Süßes sind dort ebenfalls erhältlich. Das Ange- bot wird saisonal angepasst. Nach längerem Umbau ist das KunstBüdchen seit Freitag, dem 30. April 2021 live mit Arbei- ten von Josef Schulz. Für die erste Ausstellung entwickelte Josef Schulz eine Fotoserie, die sich mit dem Büd- chen selbst auseinandersetzt. Die Arbeiten entstanden vor dem Umbau, d. h. vor der Transformation vom verlassenen Kiosk zum Ausstellungsraum für Kunst. Ein Teil der Foto- grafien wurde kurz vor dem Beginn der Um- baumaßnahmen aufgenommen, weitere nach Demontage aller beweglichen Teile. Damit ist ein Zustand festgehalten, der nun der Vergan- genheit angehört. Die Fotografien erscheinen als erste Büdchen- Edition in begrenzter Auflage und sind exklu- siv über den KunstBüdchen Shop erhältlich. Neben diesen neuesten Arbeiten zeigt Josef Schulze in der Ausstellung eine seiner groß- formatigen Fotografien aus der Reihe „Sachli- ches“ von 2018. Josef Schulz, geboren 1966 in Bischofsburg/ Polen, studierte in den 90er Jahren an der Kunstakademie Düsseldorf bei Bernd Becher und Thomas Ruff, bei dem er bis 2001 Meis- terschüler war. Aus der sogenannten Düsseldorfer „Becher- Schule“ hervorgegangen gehört er inzwischen zu den international bekannten deutschen Fo- tokünstlern. Er lebt und arbeitet in Düsseldorf. Mehr unter: www.josefschulz.com Weitere Arbeiten finden Sie auf seiner Web- seite. Gerne verfolgen Sie die weitere Entwicklung des Projektes KunstBüdchen auf Instagram, Facebook oder auf der Webseite www.Kunst Buedchen.online. KunstBüdchen Speestraße 43a · Lintorf © Josef Schulz, 1.12, Fotografie 2021Wolfram Brecht ist neuer Vorsitzen- der des Kulturkreises Hösel. Er wurde von Mitgliederversammlung und Vor- stand des Kulturkreises einstimmig zum Vorsitzenden als Nachfolger für Frau Regine Walther gewählt, die aus per- sönlichen Gründen nicht mehr zur Wie- derwahl antrat. Frau Walther hat sich um den Kulturkreis Hösel in herausragender Weise verdient gemacht (vgl. Würdigung von Frau Walther an anderer Stelle). Wolfram Brecht, Jahrgang 1944, Diplom-Psy- chologe, war bis 2008 bei der Industrie-und Handelskammer Düsseldorf leitender Mitar- beiter im Bereich berufliche Aus- und Wei- terbildung. Sein Wahlspruch lautet: „Aus Bildung wird Zukunft“. Brecht hat sich schon vor seiner Wahl zum Vorsitzenden des Kulturkreises Hösel im TV Ratingen für kulturelle Angebote und Veran- staltungen ehrenamtlich engagiert. So war es für den Kulturkreis Hösel ein glücklicher Um- stand, Wolfram Brecht, der mit seiner Familie seit 1981 in Hösel wohnt, für den Vorsitz zu gewinnen. 30 DER KULTURKREIS HÖSEL HAT EINEN NEUEN VORSITZENDEN Bereits in den ersten Wochen seiner neuen Aufgabe hat Brecht die Modernisierung der Homepage www.kul- turkreis-hoesel.de in An- griff genommen, weiter- hin die Zukunftsgestal- tung des Kulturkreises in Zeiten der Pande- mie, die Verjüngung von Vorstand und Beirat sowie die gründliche Überarbeitung der Vereinssatzung. Inhaltlich will der neue Vorsitzende auf dem breiten hochwertigen Kulturangebot des Kul- turkreises Hösel aufbauen, neue, vor allem jüngere Zielgruppen ansprechen sowie darü- ber hinaus wissenschaftliche und kulturpoliti- sche Diskussionen anstoßen. Da die Kultur unter der Pandemie besonders leidet, wird die künftige Arbeit des neuen Vorsitzenden zunächst wesentlich von der Entwicklung der Pandemie bestimmt werden. Edzard Traumann Kulturkreis Hösel KÖRPERFORMEN LINTORF – IHR EMS EXPERTE FIT IN 20 MIN. PRO WOCHE Speestraße 9 | 40885 Ratingen | 02102 146 77 52 | lintorf@kformen.com | www.körperformen.com Höchste Hygiene- standards persönliche Betreuung bei jedem Training Jetzt kostenlos testen!31 vorOrt Zeitschrift für Lintorf Kulturkreis Hösel turkreises Hösel, Dr. Volker Geiß, in Hösel bekannt als Organisator des Neujahrsemp- fangs der Höseler Vereine bis 2018, sowie Michael Schäfer, der seine Erfahrungen aus der Theaterszene in den Kulturkreis mit- bringt. Mit diesen Neuerungen hat der Kulturkreis Hösel die Weichen für seine Verjüngung und Modernisierung sowie für eine stabile und hochwertige Fortentwicklung gestellt. Edzard Traumann Außer dem Wechsel an der Spitze des Kul- turkreises Hösel (vgl. Berichte zu Regine Walther und Wolfram Brecht an ande- rer Stelle), gibt es in Vorstand und Beirat wei- tere Veränderungen. Frau Dr. Gudrun Volberg scheidet aus dem Vorstand aus. Sie hat über zwei Jahrzehnte mit großem Engagement viele Veranstaltun- gen des Kulturkreises, gerade auch Reisen in ganz Europa, vorbereitet und durchgeführt. Dafür wurde sie mit der Ehrenmitgliedschaft des Kulturkreises ausgezeichnet. Neues Mitglied im Vorstand wird Dr. Micha- el Priebe sein, selbst Höseler und Rechtsan- walt in Düsseldorf. Er wird sich schwerpunkt- mäßig um die Finanzen kümmern. Aus dem Beirat ausgeschieden sind Gun- ter Becker, Dr. Elmar Dropmann, Dr. Kurt Kemper, Hans-Christoph Silz und Brita Zschauer. Sie wurden vom Eh- renvorsitzenden des Kulturkreises Johannes Werner in persönlichen Worten gewürdigt. Dr. Dropmann und Dr. Kemper wurden wegen ihrer außergewöhnlichen Verdienste um den Kulturkreis Hösel zu Ehrenmitglie- dern ernannt. Die Würdigung der Ehrenmitglieder nahm ebenfalls Johannes Werner vor. Neu in den Beirat gewählt wurden Nora Braun, mit 20 Jahren die Jüngste überhaupt in den Gremien in der Geschichte des Kul- WECHSEL IM KULTURKREIS HÖSELKulturkreis Hösel 32 Das Spiel im Streichtrio beinhaltet in gewis- ser Weise all das und ist zugleich ein ganz anderes Feld. Jeder Spieler wechselt ständig zwischen der Rolle des Solisten und eines Begleiters und ist manchmal sogar beides zu- gleich. Dadurch entsteht eine Verflechtung ganz eigener Art und eine Empfindlichkeit, welche sich auch durch die „kleinere“ Beset- zung im Vergleich zu einem Streichquartett erklären lässt. Ihr Programm Spiel / Auf / Bruch spielt mit den Worten „Spiel auf!“ und „Aufbruch“. Es stellt dabei Werke nebeneinander, die un- terschiedlicher kaum sein könnten. Das Pu- blikum kann sich auf einen Spannungsbogen freuen, der von heiter geprägter Frühklassik bis zu einer klaren Tonalität des 20. Jahrhun- derts geprägt ist. Veronika Aluffi (Violine) war langjährig Jung- studentin der Universität Mozarteum Salz- burg. Nach dem Abitur führte sie ihr Weg von Österreich an die Musikhochschule Würzburg. 2003 setzte sie dort ihr Studi- Bildquelle: © Künstlerfoto Veronika Aluffi, Violine Friederike Imhorst, Viola Franziska Lüdicke, Violoncello Das Streichtrio 3Cordes gründete sich im Jahr 2013. Die drei damaligen Mitglieder lernten sich in der Orchesterakademie der Essener Philharmoniker kennen. Alle drei faszinierte die Welt der Oper mit ihren vielschichtigen Verflechtungen von Orchester, Stimmen und Bühne, die Interaktion der Akteure, aus de- ren unmittelbarem Zusammenspiel an jedem Aufführungsabend immer wieder andere Fa- cetten hervorleuchten. SONNTAGSKONZERT STREICHTRIO 3CORDES: SPIEL / AUF / BRUCH Baumschulenweg 2 (Stadtgrenze Mülheim) 40885 Ratingen – Tel.: 02102/17320 www.hesselmann-baumschulen.de Jetzt wird`s bunt ... Blütengehölze und Stauden pflanzen, heißt Farbe erleben. Formenreichtum und Blütenvielfalt verschönern jeden Garten.33 vorOrt Zeitschrift für Lintorf um bei Max Speermann, einem Schüler des bekannten Violinpädagogen Max Rostal fort. Sie war in verschiedenen Ensembles u. A. beim Klavierfestival Ruhr, dem Musikalischen Sommer in Ostfriesland und dem toskani- schen Kammermusikfestival Opera Barga mit Mitgliedern der Berliner Philharmoni- ker zu hören. Seit 2013 ist sie Mitglied des preisgekrönten Essener Kammerorchesters Ensemble Ruhr. Friederike Imhorst (Viola) schloss im Jahr 2007 an der Hochschule für Musik Saar ihr Studium der Violinpädagogik ab und been- dete 2010 erfolgreich ihre künstlerische Ausbildung im Fach Viola bei Prof. Jone Kaliunaite-Fassbender. Ein Engagement an der Deutschen Oper am Rhein und den Duisburger Philharmonikern (von 2008 bis 2011) führte sie ins Ruhrgebiet. Nach einem Kammermusik-Aufbaustudium bei Prof. Jür- gen Kussmaul in Düsseldorf folgte ein Mas- terstudium am Orchesterzentrum NRW. Neben ihrer Arbeit im Ensemble Unterwegs ist die erfahrene Bratschistin immer wieder in verschiedenen Ensembles und Orches- tern zu hören, beispielsweise im Ensemble Ruhr, Folkwang Kammerorchester, Duisbur- ger Philharmoniker, Dortmunder Philharmo- niker und Neue Philharmonie Westfalen. Franziska Lüdicke (Violoncello) studierte bei Christoph Richter (Folkwang Universität der Künste) und Stephan Forck (HfM Hanns Eisler Berlin). Sie ist Bundespreisträgerin des Wettbewerbs „Jugend musiziert“ und war vier Jahre festes Mitglied der Jungen Deut- schen Philharmonie. Konzertreisen führten durch Europa, in die Schweiz, nach Japan und Israel und in die USA. Sie war Gast bei diversen Festivals, z. B. beim Ohrid Summer Festival Mazedonien, dem Festival Interso- nanzen für Neue Musik Potsdam und der Ruhrtriennale Duisburg. Franziska realisiert Projekte mit verschie- denen Ensembles des Ruhrgebietes, wie z. B. mit dem Ensemble Ruhr, dem Klang- turmensemble Malakov Bottrop oder dem Ensemble Orkestra, das in seiner Arbeit orientalische und westeuropäische Musik- traditionen miteinander verbindet. Das Konzert findet höchstwahrscheinlich unter Coronabedingungen im Oktogon Haus Oberschlesien und im Lifestream statt. Bei Fragen wenden Sie sich bitte an Prof. Dr. Brzoska – brzoska@brzoska.de Termin: Sonntag 20. Juni 2021 Ort: LivePay-Plattform Preis: digital 12,- € Anmeldung: erforderlich bis 20. Juni 2021 Leitung: Prof. Dr. Matthias Brzoska Klassische Homöopathie Osteopathie / Schmerztherapie Wirbelsäulentherapie nach Dorn/Breuss-Massage systemische Therapie / Paartherapie / Hypnose Bayernstraße 7 – 40883 Ratingen Tel. +49(0)2102/896817 info@naturheilpraxis-moch.de www.naturheilpraxis-moch.de Dorothea Moch Heilpraktikerin & Entspannungstrainerin Aktuelles und die nächsten Veranstaltungen finden Sie auf der Homepage des Kulturkreises Hösel www.kulturkreis-hoesel.de.Kulturkreis Hösel 34 Kontakte und Netzwerke werden dem Kul- turkreis auch in Zukunft nach Corona den Erfolg sichern. Lesungen, Vorträge, Rezitationen, Theater- aufführungen und Veranstaltungen für Ju- gendliche begeisterten unsere Mitglieder, ein erfolgreicher Weg. Bedeutende Schriftsteller wie Martin Wal- ser, Arno Geiger, Hans-Josef Ortheil, Sigrid Damm und Joachim Gauck zeigten neben dem Markenzeichen der Sonntagskonzerte die ganze Bandbreite des Kulturangebotes vor Ort. Die Einführung unseres Logos und die Einrichtung einer Homepage sind im We- sentlichen ihr zu verdanken. Ein besonderer Dank gilt ihr auch für die vie- len guten Ideen und Aktivitäten zur Über- windung der Schwierigkeiten während der Pandemie. Ihre große Liebe zur Kultur und ihre lange Verbundenheit mit dem Kulturkreis möge Frau Walther auch in Zukunft Lebensbeglei- terin sein. Herzlicher Dank für viele gemeinsame erfolg- reiche Jahre im Team des Kulturkreises Hösel. Johannes Werner Regine Walther trat bei der Mitgliederver- sammlung am 17. März 2021 vorzeitig, aus persönlichen Gründen, als Vorsitzende des Kulturkreises Hösel zurück. Als Nachfolger wurde Herr Wolfram Brecht von der Mitglie- derversammlung einstimmig in den Vorstand gewählt und übernahm die Nachfolge von Frau Walther. Regine Walther wurde nach fast 30 Jahren ihrer Mitgliedschaft, davon viele Jahre im Beirat und Vorstand, zur Ehrenvorsitzenden ernannt. Diese Ehrung ist Ausdruck des gro- ßen Dankes für ihre zielstrebige, unermüdli- che und kreative Tätigkeit für den Kulturkreis Hösel. Mit strategischen Zielen und klaren Vorstel- lungen hat sie den Kulturkreis zukunftsfähig gemacht und das Programm erweitert. Ihr hoher Qualitätsanspruch bei der Auswahl der Künstler und Themen sowie die vielen KULTURKREIS HÖSEL ERNENNT REGINE WALTHER ZUR EHRENVORSITZENDEN35 vorOrt Zeitschrift für Lintorf Spritzen! Bleiben Sie mir bloß weg mit Spritzen! Mein Leben lang habe ich Spritzen nur akzep- tiert, wenn’s nicht anders ging. Seit Monaten werde ich, werden wir alle von einem Spritzen- Tsunami überrollt, besonders in Nachrichten- sendungen. Die bestehen z.Zt. überwiegend aus älteren Menschen, die sich die Ärmel hochrol- len, aus jungen Damen, die Spritzen aufziehen und aus Spritzen, die in hingehaltene Oberarme gesteckt werden. Entsprechende Redaktionskonferenzen stelle ich mir so vor: „Was haben wir denn heute? Co- rona? Ach was! Na, dann mal her mit dem Text. 10 Sätze, ok. Alle zwei Sätze eine Impfung, das müsste reichen.“ Wenn Sie seit Beginn des aktuellen Lockdowns, Das Jahr der Spritzen Corona und das Fernsehen also seit Anfang November, jeden Tag nur 5x in Nachrichtensendungen geschnuppert haben, dann konnten Sie nach dieser Rechnung mehr als 5.000 Mal Zeuge sein, wie Spritzen in un- schuldige Oberarme gejagt wurden. Also gut, Sie ziehen sich nur 3x pro Tag eine Nachrichtensendung rein, und mehr als 3 Sprit- zen pro Sendung haben Sie auch noch nicht gesehen. Das sind dann aber immer noch rund 1.500 Stück in einem halben Jahr! Das ist mehr, viel mehr als genug. Herzlichen Dank also für redaktionelle Vielfalt an alle Verantwortlichen! Anfang Juni bekomme ich meine zweite Imp- fung. Auf diese Spritze freue ich mich schon heute. ketOBERSCHLESISCHES LANDESMUSEUM UNTER NEUER LEITUNG INTERVIEW MIT ANDREA PERLT vorOrt: Hatten Sie schon Gelegenheit, Ra- tingen näher kennenzulernen? Andrea Perlt: Ich wohne im Mülheimer Südwesten und habe Ratingen in den ver- gangenen Jahren oft besucht. Die Ratinger Stadtteile Hösel und Lintorf mit ihren Stadt- teilzentren habe ich in den letzten Wochen bei Spaziergängen und Einkäufen immer bes- ser kennengelernt. Sie sind sehr lebenswert und mit sehr guten Nahversorgungsangebo- ten ausgestattet. Ein gutes lokales Miteinan- der finde ich sehr wichtig. Daher habe ich zu Beginn meiner Tätigkeit unmittelbar Kontakt zu den Ratinger Museen gesucht. Erst letz- te Woche habe ich die Liebfrauenschule be- sucht, um über gemeinsame Vorhaben zu sprechen. vorOrt: Welche Aufgaben kommen auf Sie zu? Andrea Perlt: Das OSLM steht vor einem spannenden Wandlungsprozess. In Zeiten, in denen neue Medien, Digitalisierung und ge- sellschaftlicher Wandel großgeschrieben wer- Bildquellennachweis (Hintergrund): shutterstock_130466651 36 Das Oberschlesische Landesmuseum in der Abenddämmerung Andrea Perlt (36) ist seit 1.1.2021 Direktorin des Oberschlesischen Landesmuseums in Hösel. Die Betriebswirtin und Historikerin hat einige Jahre in einer Groß- bank in Frankfurt am Main gear- beitet. Nach ihrem zweiten Stu- dium der Geschichte und Ethnologie führte sie der Weg in verschiedene Museen. Zuletzt war Andrea Perlt als stellvertretende Direk- torin und Verwaltungsleiterin im renommier- ten Wilhelm Lehmbruck Museum in Duisburg tätig. Die neue Direktorin Andrea Perlt in der Dauerausstellung37 vorOrt Zeitschrift für Lintorf den, geht es darum, das Museum zukunftsfest aufzustellen. Dies wirkt sich auf alle Bereiche im Museum aus, besonders auch auf die Ver- mittlungsarbeit und auf neuartige Kommuni- kationswege. Ich arbeite momentan mit dem gesamten Museumsteam an der digitalen Auf- rüstung. Zum Beispiel arbeiten wir an einem neuen Erscheinungsbild und wollen bald mit einer neuen Homepage an den Start gehen. vorOrt: Planen Sie auch schon auf längere Sicht? Andrea Perlt: Längerfristig gehen wir die Neugestaltung unserer Dauerausstellung an. Eine innovative Ausstellungsgestaltung und der technische Fortschritt ermöglichen neue Wege und Mittel, historische Themen an- schaulich und greifbarer zu präsentieren. vorOrt: Was gibt es derzeit im OSLM zu sehen? Andrea Perlt: Im März haben wir zum 100. Jubiläum der Volksabstimmung in Ober- schlesien die Sonderausstellung „Polen oder Deutschland? Oberschlesien am Scheideweg“ eröffnet. Sie erzählt von den Vorbereitungen, dem Verlauf und den Folgen der Volksabstim- mung in einer wechselvollen Zeit nach dem ersten Weltkrieg, als sich Europa neu ordne- te. Die Ausstellung schärft zugleich den Blick auf die heutige Zeit, denn noch bis heute gibt es in Europa ethnisch-nationale Konflikte mit großem Gewaltpotenzial. Also ein hochspan- nendes und durchaus auch aktuelles Thema! Unsere zweite große Sonderausstellung „Bewegte Leben. Oberschlesische Persön- lichkeiten“ werden wir voraussichtlich noch im Frühjahr eröffnen. „Bewegte Leben“ prä- sentiert spannende Lebensgeschichten und Lebenswerke von rund 30 oberschlesischen Persönlichkeiten aus Wissenschaft und Tech- nik, Literatur und Kunst, Wirtschaft und Poli- tik, von denen wir heute mehr denn je lernen können. Es ist ein breites Vermittlungspro- gramm geplant, das unterschiedliche Persön- lichkeiten in den Fokus rückt. Auch eine Ex- kursion auf den Spuren von Zwirner und Co. ist geplant. vorOrt: Worauf können sich die Lintorfer und Höseler in der nächsten Zeit freuen? Andrea Perlt: Wir werden einige unserer Formate umgestalten, aber auch neue Forma- te ausprobieren. Zum Beispiel ein Generatio- nencafé, bei dem Zeitzeugen aus ihrem Leben berichten und miteinander ins Gespräch kom- men. Bewährtes gibt es auch zukünftig, wie z. B. Samstags im Museum, ein Programm für Kin- der zwischen 6 und 12 Jahren, das sehr gerne von den Höselern und Lintorfern genutzt wird. Servicenummer 02102 70070-80 www.johanniter.de/bergischesland Sicherheit auf Knopfdruck. Der Johanniter-Hausnotruf. Kontaktloser Anschluss möglichNext >