leichten Siegen hat er es dann getan, der Ehr- geiz. Nun gibt es auch in der Kreisliga C Mann- schaften, die unbedingt aufsteigen wollen, und da in diesen der Ligen in aller Regel nur eine Mannschaft aufsteigt, ist so ein ambitioniertes Ziel nie ein Selbstläufer.
Der nun folgende Bericht schildert ein Fußball- spielderKreisligaC,einVereinausdemDüssel- dorfer Süden gegen den SV Hösel, Anpfiff war an einem Sonntag um 11.00 Uhr.
Als der Berichterstatter auf die Anlage kommt, wird gerade die erste Halbzeit abgepfiffen; der SV Hösel ist die bessere Mannschaft und führt mit 4 : 0 Toren. Keine große Sache also. In der zweiten Halbzeit muss nur seriös weiter gespielt werden, dann kann man richtig etwas fürs Torverhältnis tun (in der Liga sind zwei- stellige Ergebnisse nicht so selten). Nach einer knappen Vier telstunde in der zweiten Halbzeit, inzwischen führt der SV Hösel mit 7 : 0, geht über dem Platz aus dem Nichts ein Wolken- bruch mit Gewitter nieder. Vor lauter Regen konnte man buchstäblich kaum die Hand vor Augen sehen. Es blitzte und krachte teilweise furchterregend.
Nun hatte dieser Verein auf dem Vorplatz eine Art Unterstand mit angeschlossenem Bierwa- gen: Vier Pfosten, Wellblechdach drüber, keine Wände, fertig. Dort tummelten sich dann für die nächsten 20 Minuten die Spieler der Heim- Mannschaft, die Spieler vom SV Hösel sowie eine Mädchenmannschaft, die anschließend spielen sollte. Die Mädels mussten sich natür- lich auch die Zeit vertreiben und ihren Freun- den und Familien die unerwarteteVerzögerung mitteilen. Grob betrachtet, lief das so ab: Ein Drittel rauchte, ein Drittel telefonierte und ein Drittel rauchte beim Telefonieren.
Inzwischen bildete sich um den vielleicht 20-jäh- rigen Schiedsrichter eine Traube von Spielern, die ihn drängten, das Spiel abzubrechen. Der Schiedsrichter schaute auch skeptisch, verwies aber auf die Regel, dass man eine halbe Stunde abwarten müsse. An einem Abbruch hatte der SV Hösel naturgemäß kein Interesse, die Hö- seler hielten sich also raus. An einem Pfosten lehnte obercool der Torwart des Gastgebers. Für die Regenpause hatte er sich nicht einmal die riesigen Torwarthandschuhe ausgezogen; in der linken Pratze hielt er eine Bierflasche, in der rechten eine Zigarette. Ihm persönlich, tat er kund, sei es vollkommen latte, ob er von
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